Aufgenommen im Januar 2010

Ab etwa 1734 wurde begonnen, Berlin mit einer Mauer zu umgeben, die weniger militärischen Zwecken diente, sondern den der Überwachung des Handels. An den Zolltoren wurden Steuern auf eingeführte Waren erhoben. Aber es sollte auch die Fahnenflucht von desertierten Soldaten behindert werden. Bis in die Mitte des 19: Jahrhunderts wurde die Mauer mehrfach erweitert und neue Tore errichtet. Als 1865 die Mauer aufgegeben und zum Abriss freigegeben wurde, hatte sie etwa eine Länge von 16 km und 20 Tore. Nach Schinkels Entwurf wurden das Potsdamer Tor und das Neue Tor errichtet. Durch die Erweiterung der Wilhelmstrasse durch die Neue Wilhelmstrasse und die ständige Vergrößerung der Charité wurde es notwendig, in diesem Bereich die Ringmauer (Zollmauer, auch Akzisemauer genannt) nach Norden zu verlegen und ein Zugangstor mit Zollhaus und Wachstube zu errichten. Er entwarf zwei flachgedeckte Häuser auf quadratischem Grundriss, die als unverputzter Ziegelbau errichtet wurden. Die beiden einander zugewandten Stirnseiten der Torhäuser sind mit 3-Bogigen Arkaden versehen. Die neu zu errichtende Zollmauer wurde im Gegensatz zur bisherigen Mauer, ebenfalls unverputzt ausgeführt und links und rechts bis an die Gebäude herangezogen. Die Mauer ist auf der stadtabgewandten Seite mit Rundbögen versehen, die Innenseite ist glatt und ohne Gliederung. Der Baubeginn war am 16. Juni 1834 und im Juni 1836 konnte die fertige Anlage an die Behörden übergeben werden. Im Krieg wurden beide Torhäuser zerstört. An ihrer Stelle wurden Ende der 1990er Jahre zwei neuartige "Torhäuser" im modernen Design errichtet. Unweit hiervon hat sich aber, in östlicher Richtung gelegen, ein V-förmiges Mauerstück (genannt "Schweinedreieck") aus der Schinkelzeit erhalten. Ein Teil dieser Mauer wurde 1997 in den Neubau eines Wohnhauses (Hannoversche Strasse 9) mit einbezogen.