Historische Ansichtskarten

Schon 1797 waren in der Berliner Akademieausstellung Entwürfe von namhaften Architekten für ein Denkmal Friedrich des Großen zu sehen. Als der junge Schinkel den Entwurf Friedrich Gilly's sah, der einen monumentalen Denkmalsdom vorsah, reifte in ihm der Entschluss, sich zukünftig der Baukunst zu widmen.
Als Schinkel im Jahre 1814, nach den Freiheitskriegen gegen Napoleon, vom König den Auftrag für ein "Vaterländisches Denkmal" erhielt, griff er die Idee Gilly's wieder auf und entwarf einen gigantischen Denkmalsdom als ..."religiöses, historisches und öffentliches Monument". In ihm sollten die großen Könige, aber auch Gelehrte, Dichter, Künstler u.s.w. in Statuengruppen eine "Würdigung zum ewigen Gedenken" erfahren. Aus Kostengründen wurde dieser Entwurf abgelehnt. Ausgeführt wurde nur ein Denkmal, das an eine gotische Turmspitze erinnert. Auf einem Kreuzförmigen Grundriss erhebt sich ein ca. 20m hohes gusseisernes Denkmal in gotischen Formen. An den so entstandenen 12 Seiten sind in den Nischen 12 Statuen angebracht, die von Rauch, Tieck und Wichmann ausgeführt wurden. Unter den Statuen sind die wichtigsten Orte der Schlachten im Befreiungskampf gegen Napoleon angebracht. Zur Zeit der Errichtung war der "Tempelhofer Berg" (heute Kreuzberg) nicht bewachsen und lag noch außerhalb, vor den Toren der Stadt Berlin. Da in den folgenden Jahren durch Baumwuchs das Denkmal nicht mehr seine ursprüngliche Fernwirkung erzielen konnte, ließ 1875 Kaiser Wilhelm I. das Monument auf einen achteckigen Unterbau aus schlesischem Granit und Sandstein stellen. Dazu musste das Denkmal mit 12 hydraulischen Pressen 8m in die Höhe gestemmt werden um den Unterbau errichten zu können.

(Quelle: Johannes Cramer; Ulrike Laible und Hans-Dieter Nägelke: Karl Friedrich Schinkel, Führer zu seinen Bauten, Band1)