Nach dem plötzlichen Tod der Königin Luise im Juli 1810, befahl König Friedrich Wilhelm III. einen dorischen Tempel als Grabmal zu errichten. Heinrich Gentz arbeitete die Pläne aus, woran sich Schinkel mit einem Entwurf für den Portikus beteiligte. Das Mausoleum wurde am Ende einer Tannenallee, im westlichen Teil des Parks von Schloss Charlottenburg errichtet. Bereits im Dezember 1810 konnte die Königin dort beigesetzt werden. 1828 wurde der Sandsteinportikus entfernt und durch einen aus Granit, dem "Vaterländischen Gestein" ersetzt. Der Sandsteinportikus wurde auf die Pfaueninsel gebracht und bei der Errichtung des Luisentempels wiederverwendet.
Durch eine Bronzetür gelangt man in das Innere des Mausoleums. Über zwei seitlich angeordnete Treppen erreicht man die höhergelegene Gedächtnishalle, in der der Sarkophag Luises aufgestellt war. Christian Daniel Rauch schuf die Marmorgestalt der schlafenden Königin, die auf dem von Schinkel geschaffenen Sarkophag ruht. Auch zwei Kandelaber aus dem Jahr 1812, die aus Marmor gefertigt wurden, gehen auf Entwurfszeichnungen Schinkels zurück. Ursprünglich wurde der kleine antike Tempel einzig als Begräbnisstätte für die Königin Luise errichtet. Nach dem Tod von Friedrich Wilhelm III. (?1840) wurde jedoch auch der König hier, an der Seite seiner Frau, beigesetzt. Zu diesem Zweck wurde das Mausoleum 1841-42 von Ferdinand Hesse erweitert, der für die Planungen alte Entwürfe Schinkels hinzuzog. 1890-91 wurde der Tempel letztmalig vergrößert, da auch die Sarkophage des Kaisers Wilhelm I. und seiner Gemahlin hier aufgestellt wurden. Dieser Umbau wurde durch Albert Geyer ausgeführt.

(Quelle: Johannes Cramer; Ulrike Laible und Hans-Dieter Nägelke: Karl Friedrich Schinkel, Führer zu seinen Bauten, Band1)