Historische Ansichtskarten

An Stelle der hölzernen "Hundebrücke" baute Schinkel auf Befehl des Königs 1821-24 die Schlossbrücke. Vorgabe war, das sie weder den Strassen- noch den Schiffsverkehr behindern sollte. Daher war der mittlere Bogen als Klappbrücke konzipiert, damit weiterhin Schiffe und Lastkähne die Brücke ungehindert passieren können. 1912 wurde die Spree vertieft, so das die Klappen wegfallen konnten und der mittlere Bogen ganz nach Schinkels Plänen, allerdings in Stahlbeton, hergestellt werden konnte. Die Brücke verbindet die Strasse "Unter den Linden" mit der Schlossinsel auf monumentale Weise. Sie hat sie eine Breite von 32,60m und die Statuen auf ihren Marmorsockeln geben ihr etwas Denkmalhaftes. Es stehen je 4 Marmorfiguren pro Seite der Brücke mit verschiedenen Motiven der "Siegesgöttin mit Held". Diese Figuren wurden erst nach dem Tod Schinkels von Schülern der Rauch-Schule zwischen 1847 -57 realisiert und aufgestellt. Zwischen den Statuen begrenzen Eisengussgeländer mit Seepferdchen, Delphinen und Tritonen die Fahrbahn. Diese Geländer sind noch heute Zeugnis der hohen Eisengusskunst des 19. Jahrhunderts in Berlin. Im 2. Weltkrieg wurde die Brücke schwer beschädigt. Die Eisengeländer mussten Rekonstruiert werden. Ein originales Fragment des Geländers steht heute in der Nähe der Brücke im Lustgarten. Die 8 Statuen wurden zum Schutz vor Kriegsschäden schon 1943 abgebaut und eingelagert. Sie überstanden den Krieg unbeschadet. Allerdings befanden sie sich im Westsektor der Stadt und wurden nach der Teilung Berlins am Halleschen Ufer aufgestellt. Erst im Rahmen eines deutsch-deutschen Austausches von Kulturgütern gelangten sie 1981 nach Ost-Berlin zurück und wurden dort nach einer Restaurierung wieder auf der Schlossbrücke aufgestellt. Zur Zeit der DDR erhielt sie den Namen Marx-Engels-Brücke und wurde erst zum 1. Jahrestag der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten (1991) in Schlossbrücke zurückbenannt.

(Quelle: Johannes Cramer; Ulrike Laible und Hans-Dieter Nägelke: Karl Friedrich Schinkel, Führer zu seinen Bauten, Band1)