Aufgenommen im August 2012

Der Spremberger Turm gehörte einst zur mittelalterlichen Stadtbefestigung von Cottbus und flankierte zusammen mit der Bastion das Spremberger Tor. Im Jahr 1773 erhielt der Turm eine Kuppel. Als jedoch 1810 der Spremberger Turm teilweise abgetragen wurde, verschwand auch sie wieder. Obwohl schon 1818 der Wiederaufbau beschlossen wurde, wurde erst 1823 der Bauinspektor Brasch mit der Erstellung der Wiederaufbaupläne beauftragt. Vorgabe war außerdem die Anbringung einer Uhr. Über einen Berliner Bekannten wandte sich Brasch an Schinkel, um ihm seine Entwürfe zur Begutachtung vorzulegen. Schnell war man sich einig, das der Aufbau im Stil mittelalterlicher Wehranlagen erfolgen sollte. Schinkel fertigte wohl auch selbst Handzeichnungen an, die Brasch für die Erstellung der Ausführungspläne verwendete. Der halb abgetragene Turm wurde wieder aufgemauert und erhielt als oberen Abschluss einen Zinnenkranz mit mehreren abgestuften Zahnfriesen. Unter dem Zinnenkranz sind in vier Himmelsrichtungen Uhren angebracht. Das Tor und die Bastion wurden 1875-79 abgerissen. Heute ist der Spremberger Turm, als einziges Überbleibsel der alten Stadtmauer, in eine Häuserzeile integriert und ist als markanter Uhrenturm weithin sichtbar.

(Quelle: Hans Kania, Hans-Herbert Möller: Karl Friedrich Schinkel Lebenswerk; Mark Brandenburg)