Historische Photographien

Die Nikolaikirche in Potsdam ist der bedeutendste Kirchenbau Schinkels und wurde in den Jahren 1830-35 errichtet. Obwohl Schinkels Entwurf eine Kuppel vorsah, wurde der Bau vom damaligen König Friedrich Wilhelm III. nur ohne Kuppel genehmigt. Stattdessen erhielt die Kirche nur eine flache Innenkuppel und wurde äußerlich mit einem Satteldach gedeckt. Der plastische Schmuck im Giebeldreieck wurde von August Kiß nach dem Entwurf Schinkels gefertigt. Erst nach dem Tod des Königs veranlasste sein Nachfolger, Friedrich Wilhelm IV., den Bau der Kuppel nach Schinkels Originalplänen. Das Relief im Giebeldreieck musste für den Umbau entfernt werden und fand seinen neuen Platz am Giebel der Konstantin-Basilika in Trier. 1843-50 erfolgte der Umbau. Ludwig Persius übernahm diese schwere Aufgabe. Nach seinem Tod führte Friedrich August Stüler den Umbau zu Ende. K. F. Schinkel durfte den Kuppelbau nicht mehr miterleben. Er starb nach langer Krankheit im Jahr 1841.
Um die Last der schweren Kuppel aufzunehmen, veranlasste Persius, das an den Ecken vier schlanke Türmchen angefügt und die Tonnengewölbe entsprechend verstärkt wurden. Das Gerüst der Kuppel wurde aber entgegen der Schinkelschen Planung, der ein Gerüst aus Holz vorsah, aus Gusseisen hergestellt.
Im Krieg wurde die Kirche sehr stark beschädigt, so das sich die Wiederaufbauarbeiten bis1981 hinzogen. Im Inneren wurden verschiedene Änderungen durchgeführt. So wurden z.B. die Säulen für die Emporen um 1,75m in den Innenraum versetzt und der Raum unter den Emporen mit Glaswänden abgetrennt, um den so gewonnenen Platz der Gemeinde und dem Pfarramt zur Verfügung zu stellen.. Gegenwärtig wird die Fassade und die Kuppel der Nikolaikirche restauriert und originalgetreu wiederhergestellt.

(Quelle: Johannes Cramer; Ulrike Laible und Hans-Dieter Nägelke: Karl Friedrich Schinkel, Führer zu seinen Bauten, Band1)