Aufgenommen im August 2007

Durch den Einsturz des Kirchturms im Jahre 1820 wurde auch das Kirchenschiff erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Ein erster Entwurf zum Neubau einer größeren Kirche wurde von Bauinspektor Siedler eingereicht. Dieser Entwurf sah unter anderem die Einbeziehung der gotischen Kreuzgewölbe der Kirchenruine in den Kirchenneubau vor. Schinkel lehnte dies ab, da die Strebepfeiler die Schubkräfte nicht aufnehmen könne und verlangte einen neuen Entwurf. Dieser wurde von ihm korrigiert und nahm Änderungen an den Fenstern und Türen vor, an den Emporen, Säulen u.s.w.. Der Kostenanschlag betrug 12725 Taler. In den Jahren 1830/31 wurde die Kirche nach den Schinkelschen Plänen erbaut. Die Weihe fand 1832 statt. Wegen finanzieller Schwierigkeiten konnte der Turm erst zwei Jahre später errichtet werden. Während der schweren Kämpfe zum Ende des 2. Weltkrieges in den Seelower Höhen wurde er von der Wehrmacht gesprengt, damit die Artillerie der Roten Armee keinen Orientierungspunkt zum Ausrichten der Geschütze hat. Im weiteren Verlauf der Kämpfe wurde die Kirche erheblich beschädigt. 1956 wurde mit der Wiederherstellung der Kirche begonnen. Der Turm und die ursprüngliche Innenausstattung wurden nicht wiederhergestellt. Erst durch eine Spende in Höhe von ca. 1,4 Mio. DM von Versandhausgründer Werner Otto, konnte der Turm 1998 wiederhergestellt werden.

(Quellen: Andreas Bernhard; Gert Streit: Karl Friedrich Schinkel, Führer zu seinen Bauten, Band2;
Rat des Kreises Seelow,Verfasser Werner Michalsky; Karl Friedrich Schinkel im Kreis Selow, 1980)