Karl Heinrich Ferdinand von Houwald hatte das Patronat über die Kirchen der Herrschaft Straupitz inne. Das Kirchenspiel umfasste mehrere Dörfer, so das ein Kirchenneubau mit 1700 Plätzen nötig wurde. Schinkel wurde gebeten, einen entsprechenden Entwurf vorzulegen. Da dies ein rein privater Auftrag war und er sich diesmal nicht an königliche Vorgaben zu halten brauchte, nahm er den Auftrag an. Bei den Planungen orientierte er sich am ersten Entwurf für die Kirche in Schönberg (Malmedy) mit zwei Türmen. Am 2. Mai 1828 fand die Grundsteinlegung statt. 1832 war die Kirche fertiggestellt und wurde am 5. August mit einem Gottesdienst festlich eingeweiht. Die Baukosten betrugen bei Fertigstellung 30000 Taler. Laut Order der preußischen Regierung durften Dorfkirchen bis 8000 Taler Kosten. So mussten die Mehrkosten anderweitig aufgebracht werden. Auch der König beteiligte sich, nach Fürsprache Schinkels, mit einer Spende von 2000 Taler an den Kosten. Der Baukondukteur Reichhard übernahm die Bauleitung bis zu seinem krankheitsbedingten Ausscheiden im Jahr 1830. Danach führte der Bauleiter Robeinsky die Arbeiten zu Ende. Die Kirche ist ein rechteckiger Putzbau mit Satteldach und einer Doppelturmfront, die nach Südwesten ausgerichtet ist. Der Innenraum ist ein Emporensaal mit einer Flachdecke und Längsarkaden. 1992-95 wurde die Kirche umfassend restauriert.

(Quelle: Andreas Bernhard; Gert Streit: Karl Friedrich Schinkel, Führer zu seinen Bauten, Band2)