Historische Ansichtskarten

Im Jahr 1815 fiel Schwedisch-Vorpommern an Preußen. Fürst Wilhelm Malte I. zu Putbus, der in Schwedischen und Dänischen Diensten stand, knüpfte nun auch Kontakt nach Berlin und erwarb unter anderem auch die Freundschaft des Kronprinzen Friedrich Wilhelm IV. Als der Fürst plante, auf dem Tempelberg in der Granitz ein Jagdschloss zu errichten, fragte er den Thronfolger um Rat. Dieser entwarf eine erste Skizze, die sehr dem heutigen Erscheinungsbild des Jagdschlosses ähnelt. Fürst Malte ließ mehrere Entwürfe von verschiedenen Architekten anfertigen, die ihm aber alle nicht genügten. Erst der Berliner Zimmermann und Architekt Johann Gottfried Steinmeyer konnte das Schloss nach seinen Entwürfen errichten. Steinmeyer war mit Schinkels eng befreundet. Schon 1803-05 unternahmen sie zusammen eine erste Italienreise. Vermutlich auf Schinkels Anraten erfolgten verschiedene Planänderungen. So wurden z.B. die Wirtschaftsräume im Keller untergebracht, anstelle des Lichthofes schlug Schinkel einen runden Aussichtsturm vor und zog die Ecktürme über die Geschosshöhe hinaus. Herausragend ist die im Turm befindliche Wendeltreppe aus Eisenkunstguss mit Blüten- und Rankenornamentik. Die Bauzeit betrug von 1836 bis 1851. Fürst Malte verstarb drei Jahre nach Fertigstellung des Schlosses im Alter von 71 Jahren.

(Quelle: u.a. Melanie Ehler u. Matthias Müller, Schinkel und seine Schüler-Auf den Spuren grosser Architekten in Mecklenburg Vorpommern