Aufgenommen Ostern 2009

Ferdinand von Schill leitete ab dem 12. Januar 1807 auf Befehl des Königs ein Freikorps aus eigenen Mitteln zum Kampf gegen die napoleonische Armee. Mit seiner Truppe führte er verschiedene kleine Kampfhandlungen (heute würde man sagen nach Partisanen- oder Guerrillataktik) mit Erfolg durch. In der Bevölkerung genoss er ein hohes Ansehen und wurde bei seinen Unternehmungen tatkräftig unterstützt. Für seine Verdienste wurde er am 30. Juni zum Major befördert und zum Kommandant des 2. Brandenburgischen Husarenregiments ernannt. Der Armeeführung ordnete er sich nicht unter und unternahm eigenmächtige Streifzüge. Bei einem dieser Unternehmungen nahm er die Stadt Stralsund ein und fiel am 31- Mai 1809 bei der Verteidigung der Stadt gegen holländische und dänische Truppen. Elf seiner Offiziere wurden nach Wesel in die Festung gebracht, das von napoleonischen Truppen besetzt war. Am 16. September 1809 wurden sie vor den Toren der Stadt standrechtlich erschossen. Nach dem Sieg über Napoleon kam in der Bevölkerung der Wunsch nach einem Denkmal auf. Doch da Schill sich nicht der Armee unterordnet hatte und Eigenmächtig handelte, lehnte der König ein Denkmal ab. Erst als sich 1833 Weseler Offiziere abermals an den König mit dieser Bitte wandten, wurde dieser stattgegeben. Schinkel erhielt vom König den Auftrag zum Entwurf. Am Ort der Hinrichtung wurden die Gebeine der Offiziere bestattet und das Denkmal errichtet. Es ist eine gusseiserne Stele, die auf einem dreistufigen Sockel steht. Der obere Abschluss ist durch ein Gesims mit Zahnschnitt und einem Giebel gestaltet. Die Reliefs wurden von August Kiss modelliert. Über dem Sockel sind die Namen der 11 Offiziere angebracht, darüber befindet sich ein Relief mit dem Adler unter einem Opferbeil. Links ist die Borussia zu sehen und rechts die Viktoria. Auf der Rückseite ist ein preußischer Adler über elf Sternen dargestellt.

(Quelle: Andreas Bernhard; Gert Streit: Karl Friedrich Schinkel, Führer zu seinen Bauten, Band2;
Eva Brües, Schinkel Lebenswerk-Die Rheinlande)