Aufgenommen im März2013

Etwa 20km nordwestlich von Jelenia Góra (Hirschberg) gelegen befindet sich der kleine Ort Krummöls (Oleszna Podgórska), der heute Teil der Gemeinde Liebenthal (Lubomierz) ist.
Die alte Kirche lag ungünstig am Ortsrand und war 1820 zu klein für die katholische Kirchengemeinde geworden. Die Regierung in Liegnitz wurde gebeten, eine neue Kirche in der Ortsmitte errichten zu dürfen. Der Landbauinspektor Tollkemitt wurde mit der Ausarbeitung eines Entwurfs zur Errichtung einer neuen Kirche betraut. Dieser Entwurf wurde von der Liegnitzer Regierung beanstandet, da er zu sehr Ähnlichkeit mit der Schöndorfer Kirche hat. Die Pläne würden wohl "...eher für evangelische als katholische Kirchen passen...." Die Pläne wurden von Tollkemitt entsprechend abgeändert, allerdings zogen sich die Verhandlungen zum Kirchenneubau noch mehrere Jahre hin. Erst die zeitweilige baupolizeiliche Schließung der alten Kirche wegen Baufälligkeit im Jahre 1832 beschleunigte das Genehmigungsverfahren.
Da die Aktenbestände der Jahre 1827-32 lückenhaft sind, können die Vorgänge nach vorhandener Aktenlage nur rekonstruiert werden. Demnach wurden die von Tollkemitt überarbeiteten Pläne in der OBD begutachtet. Da Tollkemitt zwischenzeitlich verstarb, übernahm der Schinkelschüler August Soller - unter Beachtung der Schinkelschen Vorgaben - die weitere Ausarbeitung der Pläne. Diese wurden von der OBD am 26. März 1833 erneut bearbeitet und u.a. Angeordnet, das der Turm separat aufgestellt wird und nur mit einer offenen Vorhalle mit der Kirche verbunden wird, damit "...das ungleichmäßige Setzen des Mauerwerks von verschiedener Höhe ohne Nachteil erfolgen könne." Diese Pläne wurden von Soller entsprechend geändert und mit Datum vom 13. Juni 1833 zur Ausführung freigegeben.
Nur eine Kopie dieser Entwürfe mit drei Ansichten, gezeichnet vom Baukondukteur Schirmer, soll sich im Preußischen Staatsarchiv Breslau zumindest bis 1945 erhalten haben.
Bauzeit der Kirche war von 1833-38 unter der Leitung von Baukondukteur Weinknecht aus Hirschberg. Der Außenbau wurde 1835 fertiggestellt, worauf umgehend der Innenausbau begann.
Hier ruht ein hölzernes Tonnengewölbe auf mächtigen Wandpfeilern, zwischen denen die Emporen angebracht sind. In den Ecken befinden sich kleine Räumlichkeiten, in denen sich die Sakristeien und die Aufgänge zu den Emporen befinden. Zur Ausleuchtung wurden je zwei kleine, übereinander liegende Rundbogenfenster angebracht.
1837 wurde eine Orgel vom Hirschberger Orgelbauer Buckow eingebaut.
Der Altar wurde vom Bildhauer Gereis aus Ostritz (bei Görlitz) nach einem Entwurf Schinkels angefertigt. Auch für das Altargemälde machte Schinkel Vorschläge und vermittelte den Kontakt zum Berliner Hofmaler Karl Begas. Dieser erhielt daraufhin den Auftrag, das Altarbild die "Verklärung Christi" zu malen und bis zum Juni 1837 abzuliefern. Den Bilderrahmen fertigte nach Schinkels Angaben die Berliner Firma Gropius.
Am 13. Mai 1838 wurde die Kirche vom Breslauer Bischof Graf Sedlnitzky eingeweiht.

(Quelle: Günther Grundmann: Schinkel Lebenswerk, Band Schlesien;
Andreas Bernhard; Gert Streit: Karl Friedrich Schinkel, Führer zu seinen Bauten, Band2)