Aufgenommen im April 2014
Da die alte Kirche des Ortes Woitz (ab 1941 in Eichenau umbenannt) schon einige Zeit zu klein für die Gemeinde geworden war und ausserdem immer mehr Baufällig wurde, fasste man 1818 den Entschluß zum Neubau einer Kirche. Bauinspektor Wollenhaupt aus Neiße wurde beauftragt, die entsprechenden Pläne auszuarbeiten, die auch umgehend die Zustimmung der Gemeinde fanden. In der Berliner Oberbaudeputation (OBD) wurden die Entwürfe begutachtet und verworfen. Nach Schinkels Angaben wurde ein Gegenentwurf erstellt, von dem sich zumindest bis zum 2. Weltkrieg eine Kopie von Baurat Krause aus Oppeln im Breslauer Kunstmuseum befand.
Nach dem Abbruch der alten Kirche im Jahre 1822 konnte am 16. April 1823 der Grundstein zur Neuerrichtung gelegt werden. Baurat Wollenhaupt übernahm die Bauleitung. 1824 war der Aussenbau fertiggestellt. Nachdem auch der Innenausbau beendet war, konnte am 3. August 1825 die Einweihung der Kirche gefeiert werden.
Die Kirche ist ein Ziegelbau auf rechteckigem Grundriss im Rundbogenstil. An der westlichen Schmalseite ist ein Turm mit einem flachen Zeltdach vorgestellt, an der östlichen Seite befindet sich eine halbkreisförmige Apsis. Die Fenster- und Türleibungen sind dreifach abgetreppt.
Der Innenraum ist mit einer flachen Kassettendecke versehen. In den Ecken befinden sich kleine Räumlichkeiten, in denen sich die Sakristeien und die Aufgänge zu den Emporen befinden. Zur Ausleuchtung wurde je ein kleines Rundbogenfenster angebracht, darunter befindet sich eine Tür.
1832 besichtigte Schinkel auf seiner Schlesienreise den Kirchbau und bemerkte in seinem Reisebericht:
"Diese Kirche ist das erste neue Gebäude auf meiner Reise durch Schlesien, welches mir Vergnügen gemacht hat..."
Heute ist der ehemalige Sichtziegelbau verputzt und weiß gestrichen. Das ursprüngliche Aussehen der Kirche ist somit erheblich beeinträchtigt.
(Quelle: Günther Grundmann: Schinkel Lebenswerk, Band Schlesien)