Der auf der Danziger Höhe gelegene Ort Orunia (deutsch Ohra), gehört heute zum Stadtgebiet von Danzig. Nach mehreren Zerstörungen während der immer wiederkehrenden Kämpfe um Danzig, wurde Ohra mehrfach zerstört. 1818 schließlich wurde das Dorf, das schon seit 1557 evangelisch war, von Danzig eingemeindet.
1813 waren Dorf und Kirche wieder einmal vollständig zerstört. Von Kreisbaumeister Steffahny wurden Pläne für die Neuerrichtung einer Kirche angefertigt, die am 3. Mai 1819 von Regierungsbaurat Hartmann in Danzig und dann am 3. Oktober 1819 von Schinkel in Berlin revidiert wurden.
Der Entwurf sieht einen Rechteckbau unter Satteldach mit schlankem Westturm in neugotischem Stil vor. Das zugehörige Gutachten Schinkels ist nicht erhalten. Es existiert aber eine Zeichnung der Oberbaudeputation, die nach Schinkels Angaben gefertigt wurde. Daraus werden die Änderungen ersichtlich. Diese beziehen sich z.B. auf Korrekturen am Turm, wie die Anordnung der Fenster im mittleren Geschoß, den darüberliegenden 4 Klangarkaden, der Brüstung als oberen Abschluß und dem schlanken Spitzhelm. Im Inneren machte Schinkel Angaben zum Einbau der Emporentreppe, zu den Einbauten neben dem Altar und zur Sitzordnung. Im Entwurf war eigentlich der Einzug einer Flachdecke vorgesehen. Ausgeführt wurde aber ein hölzernes Sterngewölbe, das nicht den gepflogenheiten Schinkels entspricht. Auf welche Weise die Änderungen zustande kamen, ist nicht genau bekannt. Es ist aber möglich, das er im Zuge seiner Begeisterung für die nahe gelegene Marienburg, auf der eine vielzahl solcher Gewölbe zu finden sind, diese Pläne gebilligt hat..
Die Grundsteinlegung für den Neubau der Kirche fand am 6. September 1820 statt. Nach dreijähriger Bauzeit wurde die Kirche am 5. Oktober 1823 geweiht. Die Bausumme wurde auf 15198 Taler veranschlagt, die vom König am 28. Mai 1820 als Geschenk bewilligt wurde.

(Quelle:Eva Börsch Supan, Schinkel Lebenswerk-Die Provinzen Ost- und Westpreussen und Herzogtum Posen)