Die Klause liegt auf einem Felsvorsprung hoch über der Saar. Etwa seit dem Mittelalter wurde der Ort christlich genutzt und von Eremiten bis zum Ende des 18. Jh. bewohnt. Höhlen wurden in den Sandstein geschlagen und eine kleine Kapelle gebaut. Nachdem die Klause aufgegeben wurde verfiel sie zusehends und geriet in Vergessenheit. 1833 war der preußische Kronprinz (Friedrich Wilhelm IV.) beim Steingutfabrikanten J. F. Boch-Buschmann in Mettlach zu Gast, der seine Fabrik in der ehemaligen Abtei von Mettlach eingerichtet hatte (später Villeroy & Boch). Dort bekam er die Gebeine des Königs Johann von Böhmen und Luxemburg - genannt: dem Blinden (1296-1346) zu sehen, der am 26. Juni in der Schlacht von Crécy fiel. Durch Kriegswirren wurde der Sarg des Blinden Königs in den folgenden Jahrhunderten von Kloster zu Kloster gebracht, bis er 1795 in den Besitz der Familie von Boch kam. Als es sich herausstellte, das es sich um einen gemeinsamen Vorfahr des Kronprinzenpaares handelte, erbat sich Friedrich Wilhelm den Sarg vom Fabrikanten Boch, um dem König endlich eine würdige Ruhestatt zu geben (als Dank des Prinzen wurde im Hof der ehemaligen Abtei in Mettlach der sogenannte Schinkelbrunnen errichtet). Da das nahegelegene Kastel einst zu den Besitzungen des gefallenen Königs gehörte, beabsichtigte Friedrich Wilhelm die alte Klause wieder aufzubauen und als Grabstätte herzurichten. Die Gemeinde machte dem Kronprinzen die Klause zum Geschenk und erhielt daraufhin im Gegenzug ein Schulhaus, dessen Pläne in der Berliner Oberbaudeputation entworfen wurden. Schinkel, der die Klause von einem früheren Besuch her kannte, wurde mit dem Entwurf zum Ausbau betraut. Er fertigte eine romantische Zeichnung an und beauftragte Baurat Quednow aus Trier mit der Ausarbeitung der Pläne nach seinen Vorgaben und der Ausführung. Beim Bau wurden die alten Grundmauern wiederverwendet. Der Rechteckbau ist mit einer Schmalseite an den Fels gebaut, die andere ist zum Tal gerichtet. Der Bau ist zweigeschossig. Doch da das obere Geschoss keine Funktion hat, sind die Fenster als dreiteilige offene Schallarkaden ausgebildet. Über dem Eingang befand sich ein kleiner Balkon. Schinkel nutzte diesen, um hier einen turmartigen, zweigeschossigen Aufsatz zu errichten, der die drei, vom König gestifteten Glocken aufnahm. Im Untergeschoss befindet sich eine kleine Vorhalle, die durch ein Eisengitter vom kapellenartigen Raum abgetrennt ist. Hier ist der Sarkophag aufgestellt, der auch auf einen Entwurf Schinkels zurückgeht. Er besteht aus Marmor und ist bedeckt mit einer Inschriftplatte aus Bronze, die an den Ecken von Löwen getragen werden. Auf der Platte befindet sich noch eine Krone, die der böhmischen Krone in der Münchener Residenzschatzkammer nachempfunden ist. 1838 fand die feierliche Beisetzung König Johann's statt. Heute ist der Sarg leer. Auf Betreiben der alliierten Siegermächte wurden 1946 die sterblichen Überreste des König's in die Luxemburger Kathedrale überführt.

(Quelle: Andreas Bernhard; Gert Streit: Karl Friedrich Schinkel, Führer zu seinen Bauten, Band2)