Der Fürst Pückler Park befindet sich heute zu einem Drittel auf deutschem Boden in Bad Muskau und zu zwei Drittel nördlich der polnischen Stadt Łęknica. Der Park ist heute nur noch durch eine Brücke über die Neiße mit der polnischen Seite verbunden. Seit 2004 ist der Park Teil des Weltkulturerbes.
Fürst Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau (1785-1871), der sich selbst intensiv mit der Landschaftsgärtnerei beschäftigte, ließ ab 1815 einen großen Landschaftspark nach englischem Vorbild anlegen. Zu diesem Zweck wurden mehrere Landankäufe getätigt. Auch musste ein auf dem Pleasure Ground gelegenes Dorf umgesiedelt werden.
Als zentraler architektonischer Bestandteil des Parkes sollte nach einem Umbau das "Neue Schloss" fungieren. Fürst Pückler nahm aus diesem Grunde Kontakt mit Karl Friedrich Schinkel auf. Wahrscheinlich kam der Kontakt durch Pücklers Schwiegervater, Staatskanzler Hardenberg, zustande, für den Schinkel die Kirche und das Schloss umbaute.
Für Fürst Pückler erstellte Schinkel Pläne zum Umbau den "Neuen Schlosses" in klassizistischen Formen und entwarf verschiedene Parkarchitekturen. Leider ließ die finanzielle Situation des Fürsten keine Umsetzung der Schinkelschen Pläne zu. Einzig der Entwurf zur "Schlossauffahrt" wurde 1825 verwirklicht. Die Anlage und der folgende intensive Ausbau des weiträumigen Parks erschöpfte die finanziellen Mittel Pücklers, so das er 1845 Park und Schloß Muskau verkaufen musste. Nach kurzem Besitz durch die Grafen Nostitz und Hatzfeld gelangte das Anwesen 1846 an den niederländischen Prinzen Wilhelm Friedrich Karl von Oranien-Nassau. Er führte den Ausbau des Parks im Sinne Pücklers weiter. Das Schloss ließ er jedoch im Stile der Neorenaissance umgestalten und griff somit nicht auf die Entwürfe Schinkels zurück.
Nach dem Verkauf zog sich Fürst Pückler auf sein Schloss Branitz bei Cottbus zurück und verwendete den Verkaufserlös zum Umbau des Schlosses und zum Ausbau des dortigen Parks.

(Quelle: Günther Grundmann; Schinkel Lebenswerk, Band Schlesien)