Aufgenommen 2008/11
Nachdem das Kloster in Althaldensleben säkularisiert wurde, erwarb 1810 der Magdeburger Industrielle Johann Gottlob Nathusius (1760-1835) die Gebäude des ehemaligen Klosters. Da nun die Klosterkirche der kirchlichen Gemeinde nicht mehr zur Verfügung stand, verpflichtete sich Nathusius zum Bau einer neuen Kirche. Sie sollte, wie schon in der Klosterkirche üblich, der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde zur Verfügung stehen. Der Bauinspektor Lietzmann erarbeitete den Entwurf, der dann 1827 von Schinkel in der Berliner Bauakademie gründlich überarbeitet wurde. Es entstand ein langgestrecktes klassizistisches Kirchenschiff mit Putzquaderung, das in der Mitte durch einen hohen Glockenturm getrennt ist. Das westliche Kirchenschiff wird von der katholischen Gemeinde St. Johannes Baptist genutzt und im östlichen Teil des Gebäudes ist die evangelische Luther-Kirchengemeinde untergebracht. Der mittlere Kirchturm wird von beiden Gemeinden genutzt. Der Bau ist streng symmetrisch gegliedert, mit jeweils fünf Rundbogenfenster pro Seite. Das Innere ist jeweils eine dreischiffige Halle mit tonnengewölbten Mittelschiff.
Da die Kirche viele Bauschäden aufwies, beschlossen die Leitungsebenen der beiden Gemeinden im März 2008 einen Förderverein zum Erhalt dieser Kirche zu gründen. Um Spenden für die Wiederherstellung dieser einmaligen Kirche in Deutschland zu sammeln, wurde auf der Seite des Fördervereins ein Spendenkonto eingerichtet.
Inzwischen wurde die Sanierung der Schinkel-Simultankirche abgeschlossen. Die festliche Wiedereinweihung erfolgte am 29. Mai 2011 im Beisein der evangelischen Bischöfin Ilse Junkermann und des katholischen Bischofs Dr. Gerhard Feige.
Die letzten sechs Aufnahmen zeigen den Zustand vor der Restaurierung.
(Quelle: Andreas Bernhard; Gert Streit: Karl Friedrich Schinkel, Führer zu seinen Bauten, Band2)