Aufgenommen im Juli 2012

Wenige Kilometer von der Stadt Stolberg entfernt, befindet sich auf dem Großen Auerberg (580m) mit einer Höhe von 38m das größte Doppeleisenkreuz der Welt. Dieser Aussichtsturm wurde anstelle des von Schinkel entworfenen hölzernen Vorgängerbaus errichtet, der im Jahr 1880 einem Blitzschlag zum Opfer fiel.
Schinkel erhielt 1832 von Graf Joseph zu Stolberg-Stolberg den Auftrag, für einen Aussichtsturm auf dem Großen Auerberg die Entwürfe anzufertigen. Nach seinen Plänen wurde der Bau in Form eines Doppelkreuzes ausgeführt und im Juni 1834 fertiggestellt. Benannt wurde der Turm nach dem Stolberger Grafen, der diesen Bau finanziert hat. Das Schinkelsche Josephskreuz war 26m hoch und bestand aus 365 Eichenbalken. Wegen der Witterungseinflüsse mussten die Kreuzarme bereits 1851 erneuert werden. Nach einem Blitzeinschlag im Juni 1880 brannte der Turm nieder.
Auf Initiative des Harzklubvereins wurden Planungen zur Wiedererrichtung des Josephskreuzes aufgenommen und schwierige Verhandlungen zu dessen Finanzierung geführt. Die Wiedererrichtung begann 1896 durch die Braunschweiger Dampfkessel- und Gasometerfabrik nach den Plänen von Baurat Otto Beißwänger. Der Turm wurde in Eisenfachwerk ausgeführt und orientiert sich in seiner Konstruktion u.a. am 7 Jahre zuvor in Paris errichteten Eifelturm. Die Schinkelsche Form des Doppeleisenkreuzes wurde beibehalten, die Höhe aber um 12m erhöht. 200 Stufen führen zur Aussichtsplattform, von der man eine gute Sicht ins Harzer Land hat.

(Quelle: Hilbert Ibbeken, Elke Blauert; Karl Friedrich Schinkel-Das Architektonische Werk heute)