"Unser Geist ist nicht frei, wenn er nicht Herr seiner Vorstellung ist; dagegen erscheint die Freiheit des Geistes bei jeder Selbstüberwindung, bei jedem Widerstand gegen äußere Lockung, bei jeder Pflichterfüllung, bei jedem Streben nach dem Besseren und bei jeder Wegräumung eines Hindernisses zu diesem Zweck. Jeder freie Moment ist ein seliger." Karl Friedrich Schinkels persönlicher Wahlspruch für seine Familie
Über Carl Friedrich Schinkel...
..möchte ich nun keinen endlosen Aufsatz schreiben. Es ist ja auch schon so ziemlich alles an allen möglichen Orten publiziert worden. Dennoch möchte ich die wichtigsten Lebensdaten hier aufführen. Geboren ist er am 13.03.1781 in meiner Heimatstadt Neuruppin. Mutter ist Dorothea Schinkel geborene Rose. Vater ist Johann Christoph Schinkel, ein Prediger. Als Schinkel 6 Jahre alt war brach in Neuruppin der große Stadtbrand aus, der fast die ganze Stadt vernichtete. Sein Vater, der gerade in Wuthenow die Sonntagspredigt hielt, eilte um den See herum zurück in die Stadt und fand die Marienkirche und sein Heim brennend vor und beteiligte sich sofort an den Lösch- und Aufräumarbeiten. 2 Monate später starb er durch die erlittenen Strapazen dieses schrecklichen Tages. Als junger Knabe erlebte Schinkel den Wiederaufbau der Stadt, der ihn sicher für die nächsten Jahre prägte. Bis zur Übersiedlung nach Berlin im Jahre 1794 lebte die Familie im Predigerwitwenhaus in der Neuruppiner Fischbänkenstraße. Er besuchte bis 1798 das Berliner Gymnasium "Zum Grauen Kloster" und begab sich danach in die Obhut des Architekten David Gilly. Zu dessen Sohn Friedrich Gilly entwickelte sich ein enges freundschaftliches Verhältnis, unter dessen Einfluss sich Schinkels Talent zum Architekten entwickelte. Nach Friedrichs frühem Tod konnte Schinkel erste Bauaufträge übernehmen und zu Ende führen, die unter Friedrich Gilly begonnen wurden. 1803 machte er eine 2 -jährige Italienreise, bei der er seinen künftigen Freund und Gönner Wilhelm von Humboldt kennen lernte. Später hat er für ihn Schloß Tegel um- und ausgebaut. 1809 heiratete er Susanne Berger, die Tochter eines Stettiner Kaufmannes, mit der er vier Kinder hatte. 1810 erhielt er bei der Berliner Oberbaudeputation eine Anstellung als Geheimer Oberbauassessor und wurde 1815 zum Geheimen Oberbaurat ernannt. Im Jahr 1830 wurde er zum Oberbaudirektor und Leiter der Oberbaudeputation berufen und hatte damit das höchste Amt in dieser Behörde inne, das er bis zu seinem Lebensende ausführte. In den Jahren seiner Tätigkeit als Architekt entstehen unzählige Bauten, darunter Kirchen, Schlösser, Museen, Denk- und Grabmähler usw. Als Maler und Designer entwarf er Möbel und Pokale sowie das "Eiserne Kreuz" das z.B. heute noch das Wappen der Bundeswehr ist. Ende der1830er Jahre war er gesundheitlich schon so sehr angeschlagen, dass er im September 1840 einen Schlaganfall erlitt und nach einjähriger schwerer Krankheit am 09.Oktober 1841 in Berlin verstarb. Er wurde unter großer Anteilnahme der Berliner Bevölkerung auf dem Friedhof der Dorotheenstädtischen Gemeinde beigesetzt.
|