Aufgenommen im August 2007

Ab 1810, als mit der Einführung der Gewerbefreiheit die Industrialisierung in Preußen einsetzte, kam es auch zu einem Aufschwung des Verkehrswesens. Da das Benutzen der Straßen gebührenpflichtig war, wurden überall im Land Chausseehäuser errichtet, an denen der "Straßenzoll" entrichtet werden konnte.
Schinkel erhielt den Auftrag, einen Normaltypus zu entwerfen, der daraufhin in den "Vorlegeblättern für Baumeister" veröffentlicht wurde. Es existiert ein Blatt aus dem Jahr 1820 (Schinkelmuseum Berlin 45e/95), auf dem vier Grundtypen dargestellt sind. Je nach Standort, Nutzung u.s.w. konnten verschiedene Bauelemente getauscht werden, um den Bau auf vielfältige Weise dem tatsächlichen Gebrauch anzupassen. Dieses Haus (ehem. Zollstation Hirschfelde) steht an der B 158, Freienwalder Straße1 und befindet sich in einem jämmerlichen Zustand. Wenn sich kein Nutzer findet, wird wohl dieses Haus bald nicht mehr zu retten sein. Siehe auch: Chausseehaus Schiffmühle.
Nachtrag: einer Zuschrift vom 25.04.2011 zufolge, soll das Chaussehaus inzwischen abgerissen worden sein.

(Quelle: Andreas Bernhard; Gert Streit: Karl Friedrich Schinkel, Führer zu seinen Bauten, Band2)